Allgemeine Themen (öffentlicher Bereich) > Interessante Bäume

Die Stechpalme ( Ilex aquifolium)

<< < (3/5) > >>

dendroniker:
Micha,

mag sein, Ilex sind empfindlicher als die anderen Gehölze, von denen Du berichtest.Wenn der Zielstandort dem Werbungsstandort der kleinen Ilexpflanzen recht nachempfunden ist (auch z.B. wie Du erwähnst- unter Fichten in der Rohhumusschicht auch unter relativ dichten Zweigen) und man im Umgang mit den Sämlingen Sorgsamkeit walten läßt, wovon ich bei Dir ausgehe, dann sollte mindestens 50 % aber eigentlich 99% anwachsen. Auch ohne viel Klimbim von wegen viel Wasser und womöglich noch Dünger.

Selbst wenn kleine Sämlinge im 10cm Bereich mir im Wurzelansatz nicht zusagen, nehme ich die Schere und kürze die Wurzeln.  Auch nur 3 bis 5 cm verbleibende Substanz unterhalb des Wurzelhalses verhindern nicht das Anwachsen.   
Aber "schnell" muß es gehen. D.h. freie Wurzeln sind jeweils nie länger als 20 sec. ohne Erdbedeckung (*) und die Wurzeln kommen angefeuchtet eingepflanzt.

Bodenschluß entsprechend herstellen.  .... Aufpassen  ..... Hunde, Kater, Waschbären, ;-)
Der Boden muß schlußendlich stimmen.
Wenn in Deiner direkten Umgebung Ilex von Vögeln verbreitet werden,  sollte es mit dem Wachsen der Ilex bei Dir auch was werden.  Oder Du überredest die gefiederten Freunde dazu, Ilexfrüchte zu fressen und in Deinen Fichten zu nächtigen/ruhen. Dann hast Du nur zu überlegen, ob der der Schlafbaum später weg kann.
Also alles ganz unspektakulär.
Aber Micha, nur zum allgemeinen Verständnis, Deine verwendeten Begriffe sind dann doch erklärungsbedürftig.


--- Zitat von: Tuff am 03-Februar-2021, 23:52 ---... Ich habe Pflanzen aus einem Fichtenwald ausgebuddelt. Diese Ilex-Sämlinge, vielleicht 30 cm hoch, zeichnen sich durch sehr lange fadenartige Wurzeln aus, die man  einfach nicht sinnvollerweise aus- und eingraben kann; das bedeutet, nach dem Ausstechen hat der 'Ballen' nur noch sehr wenig Wurzeln, und selbst wenn man die kräftigeren Wurzelfäden irgendwie mit rausreisst,  reissen alle Feinwurzeln  ab. (Das sind übrigens die, welche man mit bloßem Auge kaum noch erkennen kann.)
...
--- Ende Zitat ---
(*) Versteht sich bei relativer Trockenheit oder bei Wind. Aber man kann sich ja auch Gärtnerwetter aussuchen, dann ist es viel entspannter.
 
Gruß
RalfH.

Tuff:
Ausbuddeln = Drumherum aufgraben (mit Kreuzhacke + Spaten + Handschäufelchen) und versuchen soviel Wurzel wie möglich zu erwischen. Gerade in einem Fichten-Altholz ist das sehr schwierig, weil alles von dicken Fichtenwurzeln durchzogen ist. Man kann nicht einfach einen 'Ballen' ausheben ! Es könnten aber auch Steine sein oder Felsen. Ilex wächst bei uns auch im Steibruch, und generell eher da wo keine 'geordnete Forstwirtschaft' stattfindet. 'Unland' sozusagen.

 Mit Sanböden habe ich niemals zu tun. Sind das vielleicht Deine Böden ?

Ausstechen = Ausbuddeln mit Spaten. Wegen der Fichtenwurzeln muss man da, wo man überhaupt reinkommt, so tief wie möglich rein mit dem Spaten.

Aber auch in einem tiefgründigen lockeren Boden wird man doch irgendeinen Bereich mit dem Spaten abstechen oder wie machst Du das ?

Rausreissen = Wenn man aus den genannten Gründen keinen guten Wurzelballen abstechen kann, muss man versuchen noch etwas mehr herauszuziehen asl der Spaten erreicht. Geht manchmal bei feuchtem Boden. Ist brutal aber eine Notlösung. - Gerade in einem Sandboden wäre es eher verträglich möglich.

dendroniker:
Hey Micha,
ich habe hier Sand bis sandiger Lehm, was die Ilex angeht!

Gruß RalfH.

Tuff:
Das kann man dann wohl einfach nicht vergleichen.

Du kannst gerne mal zu Besuch kommen und mit mir zusammen ein paar Bäume umpflanzen :D

Tuff:
Meine Situation war die: Ilex im Rohhumus eines Fichtenaltholzes ausbuddeln, und in einem 'normalen' (jedoch steinigen) Boden in einem sonnigen baumfreien Standort eingraben.  Habe dort wegen der Steinigkeit noch extra Erde (eine Mischung) in die Pflanzlöcher gefüllt.

Ich pflanze keine größeren Stückzahlen mehr. Aber selbst damals als ich das noch tat steckte in jedem einzelnen Sämling ein Riesenaufwand. Das begann schon mit dem Sammeln von Samen an Orten, meiste in Gebirgen, in die wohl ich nie wieder komme. Und hört mit dem Abbau eines Wildzaunes nach 15 Jahren (!) Wartung auf, bzw. nach 15 Jahren Einzelschutz - wegen der verdammten Rehböcke die bei uns sogar  15jährige, große Bäume noch total zerfetzen. Und zwar erwischen die  über die Jahre absolut zuverlässig jeden einzelnen.

Ein Ausfall von 50% ist für mich dann ein extrem schlechtes Ergebnis welches ich noch hie hatte, und hoffentlich nie haben werde. Einer von 10, damit kann ich gerade noch leben ...  ::) :-\

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln