Wunderbare Fotos, Marc!
Unsere Eiben (ich meine Taxus baccata) sind finde ich besonders schwer abzulichten. Von außen oft so dicht begrünt daß man den Stamm / die Stämme nicht erkennen kann. Von innen fehlt der Größenmaßstab. Und irgendwie geben Fotos und auch Filme meist auch nicht die Eiben-Atmosphäre wieder, der schattige Duft und dieses Gefühl von langer Lebensdauer, innerer Widerstandskraft, unendlicher Geduld, keine Eile ...
Tom E hat irgendwo mal geschrieben, die Stammdicke bedeutet nicht viel bei Eiben und das Alter ist sehr schwer zu bestimmen, und das stimmt. Nicht nur weil sie unfassbar feinringig wachsen können; sondern weil sie auch nach den grössten Kakastrophen (wie Blitzschlag oder Motorsäge) wieder austreiben. Oft wachsen sie dann buschig auseinander und nach vielen hundert Jahren sind vielleicht nur noch einzelne, eher dünne Stämmlinge übrig wie in deinen Fotos, Marc. Aber die Wurzel aus denen sie entspringen kann viele male älter sein. (1)
Ich habe auch schon abgesägte eher dicke Eiben gesehen die aus mehreren funsionierten Stämmlingen bestanden. Trotzdem kann man das Alter nicht an einem dieser Stämmlinge festmachen. Und bei langlebigen Baumarten ist der Kernbereich generell oft schon vermodert und niemand kann das Alter wirklich sicher festlegen.
Ich habe gerade in der
Wikipedia nachgelesen und dort steht, daß alte Eiben sehr oft hohl sind und dann irgendwann auch zusammenbrechen. Es bleiben genau solche (oft kreisförmig angeordneten) Stammfragmente übrig wie in deinen Fotos, Marc, die dann als einzelne Stämme weiterwachsen.
(1) Tatsächlich ist die meist mächtige und tiefe
Wurzel eigentlich das Wesentliche der Eibe. (Ähnliches gilt aber auch für einige andere Baumarten, etwa Zitterpappelwälder und wohl auch der Coast Redwood.)