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Autor Thema: Der Bergmammutbaum im Waldbau  (Gelesen 113432 mal)

Bakersfield

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #165 am: 19-Februar-2014, 11:17 »

Hallo Gisi,

willkommen im Mammutbaum-Forum!... :)

Eine kurze Vorstellung deinerseits (mit Vornamen) wäre nett.

Ob und wie stark Bergmammutbäume im Wald verbissen werden, ist regional unterschiedlich. Ich könnte da jetzt aus dem Gedächtnis keine verlässliche Struktur reinbringen.

Ich glaube zwar, dass das Verfegen ein größeres Problem darstellt, aber dafür habe ich keinen deutschlandweiten Überblick und hier berichtet auch nicht jeder, der bspw. 50 BMs oder mehr gepflanzt hat, wenn mal ein paar verbissen wurden.

Eventuell bekommst du ja Erfahrungsberichte per Mail geschickt, sei aber nicht böse, falls nicht. Ist hier im Forum eher unüblich. Besser du liest dich selber über die Suchfunktion ("verbissen, Wildverbiss, etc.") von der Startseite aus etwas ein.

Oder du wiederholst später noch einmal deine Frage hier im Thread, um ihn wieder hochzuholen... ;)

Viele Grüße aus'm Westmünsterland,
Frank
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Bergbauer

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #166 am: 03-Januar-2016, 12:47 »

Zu den Fragen auf Seite 5, nachdem auch per PN nachgefragt wude:

Hallo,

aufgrund der Erfahrungen eines Tests der vergangenen Jahre kann ich sagen, dass die tiefmontane Stufe absolut kein Problem für dem BM darstellt, selbst die mittelmontane Stufe (ab 1000 Meter) zeigt keine Einschränkung des Wachstums. Man muss nur einiges beachten bevor man BM in der Höhe pflanzt.

VG. herbert
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Tuff

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #167 am: 01-August-2018, 14:44 »

Ich weiss nicht ob du inzwischen noch dabei bist, Herbert ... aber mich würde es interessieren, was genau man beachten muss ?
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Tuff

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #168 am: 07-Oktober-2018, 18:50 »

Rein zufällig bin ich auf einen alten Beitrag von Tom gestoßen (s.u.) und möchte zu dem Thema noch 2 Aspekte nachtragen.

In Kalifornien fallen die Böden der Bergmammutbaum-Groves in der Tiefe wahrscheinlich niemals trocken. Vielleicht trocknen die obersten 30-40cm in den sonnen-intensiven und heißen Sommern öfter mal aus. Aber die Altbäume haben mit Sicherheit deutlich tiefere Wurzeln; oder alternativ wurzeln sie unter "spezielle Bedingungen":

Eine Tiefgründigkeit des Bodens ist nämlich nicht überall gegeben. Viele Grove-Täler sind in den Eiszeiten von rutschenden Schneemassen (an den eigentlichen Grove-Standorten wohl eher nicht von Gletschern) und nacheiszeitlichen Wasserfluten 'geräumt' worden. Es konnte sich seitdem vielerorts noch gar kein tiefer Boden entwickeln; wobei dies natürlich kleinstandörtlich stark variieren kann (etwa in Mulden, am Fuß von Hängen, oder in Schluchten).

Aber man sollte sich mal die Felsformationenen (welche unter dem Boden das Grundgestein bilden) anschauen: Überwiegend glatte runde Oberflächen, bei weitem nicht so zerklüftet wie zB. in den Alpen. Es ist vorstellbar, daß hier unterirdisch auf dem Felsen, also auf der Grundgestein-Sohle, jede Menge Schmelzwasser von höheren Lagen herabfliesst und dabei auch in Serpentinen und Spiralen lateral zirkuliert. Wo es keinen Oberhang gibt, könnte auf diese Weise der Abfluss von Starkregenfällen verlangsamt, und diese flächig verfügbar gemacht werden.

Der letzte Aspekt wird oft übersehen; man stellt sich meistens nur eine breite, geradlinige Abwärtsbewegung vor. Aber zB. in meinem 'Grove'-Hochtal gbt es m.E. nur diese Erklärung für die normalerweise den ganzen Somer hindurch wasserführenden Quellen, welche sich definitiv nicht durch praktisch kaum vorhandene Oberhänge erklären lassen.

Diese lateralen Fließbewegungen auf der Grundgesteinsohle (oder auch in geologischen Brüchen tiefer im Gestein) stehen nicht im Widerspruch zu oberfächlich austrocknenden Böden !

(...) Aber auf alle Fälle kein Vergleich zu 100BMs mit 100 toten Spitzen.  :-\ (...)

Wir kennen in Deutschland, oder Mitteleuropa, kaum noch Bäume die ihr volles Alter und maximale Größe erreichen. Daher sind wir es nicht gewohnt, in nicht-forstlichen Kategorien der Urwälder zu denken.

Ein Baum wächst solange, bis es nicht mehr weitergeht. Selbst unter optimalen Standortbedingungen wird er die maximal mögliche Höhe immer wieder (vor allem in etwas besseren Jahren) überschreiten, und die Krone wird dann regelmässig (in den schlechteren Jahren) dort wieder absterben. Tote Spitzen sind daher für echte alte Urwaldbäume etwas total normales, wie weißes Haar für einen alten Menschen.

Unter suboptimalen Bedingungen tritt dieser Umstand wesentlich früher ein, bei unseren BM oftmals schon mit 70 oder 100 Jahren. Wiederum ist dies erstmal noch kein Zeichen für 'Krankheit' sondern lediglich das normale Aussehen eines Baumes, der an diesem Standort an seine Grenze stößt. Er kann hier aber dennoch potentiell viele Meter dick werden und Jahrtausende alt.

Ich beziehe mich hier soweit nur auf 'snag tops', abgestorbene Spitzen. Ist der Standort noch schlechter, geht der noch als 'gesund' zu bezeichnende Zustand in einen über, der dem Baum aus menschlich-ästhtischer Sicht nicht mehr angemessen ist, und der ihn in trockenen Jahren ganz biologisch an die Grenze des Absterbens bringt, bzw. soweit schädigt daß er von Kalamitäten (Käfer, Pilz) bedroht ist. Dann weist der Baum nicht nur tote Spitzen, sondern auch deutliche Kronenverlichtungen über die ganze Länge der Krone auf. Diese sind immer ein Zeichen von mehrjährigem Trockenstress, und so ein Standort ist dann für diesen Baum wahrscheinlich der Falsche. (Wobei man im Einzelfall auch mal einen Wurzelschaden oder Pilz- oder Käferbefall als Ursache für den oberirdsichen Wassermangel in Betracht ziehen kann.)

(Tom:) Bedenkzeit: 11h...

Hmm ... habe ich jetzt noch Zeit oder nicht ?
« Letzte Änderung: 08-Oktober-2018, 18:11 von Tuff »
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Tuff

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #169 am: 07-Oktober-2018, 18:53 »

Mir fällt inzwischen auf, daß man den Begriff 'Bdenfeuchte', wenn es um Bäume geht, eigentlich nur zusammen mit Tiefenangaben sinnvoll benutzen kann. Ohne diese, suggeriert er einfache Verhätlnisse, die leider nicht sehr viel mit der Realität zu tun haben.

Die Natur ist nicht kompliziert; aber sie ist durchaus komplex.

In der alltäglichen Benutzung des Begriffs bezieht man sich meist auf circa 30cm gleichförmigen Boden, 'unter Gras', passend für die Landwirtschaft (Wiesen oder Äcker). Wenn wir das für Bäume - und insbesondere für große, alte Bäume - einfach so übernehmen, machen wir einen ähnlichen Fehler, wie bei der Anwendung der forstlichen Denkweise auf Urwälder.


 
« Letzte Änderung: 08-Oktober-2018, 04:09 von Tuff »
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Tuff

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #170 am: 15-Oktober-2018, 13:23 »

Und weiter gehts mit der Dürre ...

Der Borkenkäfer räumt gerade in Deuscthland mit den Fichtenbeständen auf.

https://www.stimme.de/suedwesten/nachrichten/pl/Dieser-Sommer-setzt-dem-Wald-schwer-zu;art19070,4095585

Das Fichten-Lärchen-Eichen-Wäldchen bei uns oben auf der Kuppe ist nun vollkommen abgestorben (naja, mal sehen was wieder austreibt), und auch die vom Nachbarn dort gepflanzten Bergmammutbäume (Höhe 100-150cm) werden nun vielleicht doch zu 100% ausfallen. Es sei denn jemand giesst die letzten Überlebenden, und zwar massiv. Da ich den Standort für nicht tragbar halte, fange ich jedenfalls gar nicht erst damit an.

Durch die langanhaltende Dürre ist der Boden vielerorts bis in 1m Tiefe komplett ausgetrocknet. Vor allem die Bäume, welche eher flach wurzeln (nur in den obersten 50cm), haben inzwischen vermutlich fast alle Feinwurzeln verloren, und auch die Pilzsymbionten dürften zurückgestorben sein.

Diese Schäden werden mit im nächsten Jahr wohl noch deutliche Folgen haben.
Ich rechne damit, daß dann auch noch ein großer Schwung Buchen abstirbt (es sei denn es gäbe einen nassen Sommer), und auch viele große Laubbäume werden die nächste Jahre u.U. nicht überleben.

http://www.haz.de/Umland/Burgdorf/Burgdorf-Der-Wald-leidet-unter-der-Jahrhundertduerre

Im Extremfall (wenn es bis Ende Dezember zu trocken bleibt) würden sich die Bodenwasservorräte bis zum näcshten trockenen Februar und März gar nicht mehr richtig auffüllen. Ich wage mir gar nicht auszumalen was passiert, wenn dann das Jahr 2019 auch nicht regenreich ist.
« Letzte Änderung: 25-Oktober-2018, 03:02 von Tuff »
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Tuff

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #171 am: 15-Oktober-2018, 13:56 »

Die meisten Waldbesitzer sind nun endlich bereit zum Waldumbau. Irgendwie sind viele aber anscheinend der Meinung, daß der steuerpflichtige Bürger für die Kosten aufkommen muss, weil er ja schliesslich auch den Klimawandel nicht verhindert hat (?) ...

"Die privaten Waldeigentümer (AGDW) fordern neben Soforthilfen angesichts der Einbußen in diesem Sommer langfristig auch Förderungen für klimatolerante Baumarten wie Douglasie, Küstentanne, Sitkafichte und Roteiche, die nicht aus Deutschland stammen."

Leider kommt dieses Engagement sehr spät. Unter der Annahme, daß es nun in den nächsten Jahren deutlich trockener wird, müssen nun Neu-Anpflanzungen durch Frühjahrs- und Sommerdürren gebracht werden - ohne Bewässerung: Schwierig !
Da helfen auch die Steuergelder nichts.
Mindestens sollte man unter Schirm anpflanzen, und besonders große Sorgfalt auf große Wurzelballen und tiefe Löcher legen.
« Letzte Änderung: 16-Oktober-2018, 21:41 von Tuff »
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Tuff

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #172 am: 09-Februar-2019, 21:14 »

(...)
Das Fichten-Lärchen-Eichen-Wäldchen bei uns oben auf der Kuppe ist nun vollkommen abgestorben (naja, mal sehen was wieder austreibt), und auch die vom Nachbarn dort gepflanzten Bergmammutbäume (Höhe 100-150cm) werden nun vielleicht doch zu 100% ausfallen.
(...)

Hier mal ein Update dazu.
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Tuff

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #173 am: 15-März-2019, 23:31 »

Hallo zusammen!

Ich hatte neulich in irgendeinem Thread was gelesen (ich glaube es war von Lukas aus der Schweiz) dass BM's auf Grund ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Stürmen in der Schweiz (wohl auf Anraten von Lukas) bereits als Windschutzallee gepflanzt werden. Ich wusste zwar vorher schon, dass so einen BM so gut wie nix umhauen kann, aber durch Lukas' Beitrag bin ich erst darauf gekommen, dass das ein hervorragendes Argument für den Nutzen von Bergmammutbäumen im Waldbau (insbesondere auch im deutschen Waldbau) ist!!!! Evtl. könnte dies auch Förster und Waldbesitzer überzeugen.

So ein Klotz von Baum alle sagen wir 50 bis 100 Meter im Wald verteilt dürfte den Wald insgesamt stabiler gegenüber Stürmen machen, also auch die anderen Bäume (Nutzhölzer) schützen. Außerdem käme das auch unserem Anliegen entgegen, diese Baumart hier wieder heimisch werden zu lassen. Gleichzeitig würden heimische Baumarten dadurch nicht verdrängt werden. Zudem würden diese "Stabilisierungs-BM" nicht gefällt werden, was auch uns doch sehr beruhigen würde  ;) .

Ich hatte meine Idee schon mit Michael (Tuff) besprochen und wir haben uns daraufhin entschlossen, zu diesem Thema zwei neue Threads zu eröffnen, Micha einen zur Sturmfestigkeit der Mammuts allgemein und ich zu den Vorzügen, die sich daraus für den deutschen Waldbau, insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel (Diskussionen ob es diesen gibt oder nicht bitte woanders fortführen, ich werde dazu auch noch irgendwann mal was sagen) ergeben können. An dieser Stelle übrigens auch vielen Dank an Micha, dass er so fair ist mich diesen Thread eröffnen zu lassen! War zwar meine Idee, aber ich hatte sie ihm ja geschrieben...

Was haltet ihr so von dem Gedanken? Natürlich nehmen die BM's dann im Wald auch Platz in Anspruch, der den zu schützenden Nutzhölzern dann nicht mehr zur Verfügung steht. Aber besser ein paar Buchen etc. weniger als wenn der nächste "Lothar" sie alle plattmacht. Zudem wäre es ja so, dass der BM ab einem gewissen Alter die übrigen Bäume so weit überragt, dass hier kein großer Abstand zu den heimischen Bäumen mehr nötig ist (am Anfang bräuchte der BM ja etwas Abstand, damit er genügend Licht erhält).

Hier noch ein paar interessante Links zu dem Thema:

http://www.redwoodworld.co.uk/thefallen.htm

http://archiv.ethlife.ethz.ch/articles/news/mammutbume.html

http://www.uitikon.ch/infoglueDeliverPreview_uit_prod/ViewPage.action?siteNodeId=64&languageId=2&contentId=1169

So, ich bin gespannt auf eure Beiträge und Meinungen dazu!

Sollten wir das vielleicht mal wieder aufgreifen ? --tm
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Michael D.

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #174 am: 16-März-2019, 08:25 »

Moin,Micha !

Das ist ´ne sehr gute Idee,die Themen wiederaufzugreifen ! Ich finde gerade die Idee der Pflanzung einer Allee absolut gut,hier wirken die BM´s meiner Meinung nach am Besten (..da fällt mir gerade auf,daß die Allee bei Steffen bald 10jähriges Bestehen hat  :)..).Die Briten und die Franzosen (  z.B. http://www.sequoias.eu/Pages/Locations/senart.htm ) machen es eindrucksvoll vor.

Samstägliche Grüße ! Michael
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John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.

Tuff

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #175 am: 07-Oktober-2021, 15:45 »

Die BM dieser Allee müssten inzwischen doch schon deutlich größer sein ? Ich kann aber keine aktuellen Bilder finden ...?
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