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Grafische Modelle von Baum und Wald erstellen
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Tuff:
Ich finde Modellierungen sind eine gute Idee, jedenfalls wenn man nicht über eine ausgeprägte Vorstellunugskraft verfügt. Das ist sicherlich nur ein Randthema, aber vielleicht macht es dem einen oder anderen Spaß, seinen Baum oder Wald mal 'in die Zukunft zu projizieren'.
Es gibt dafür natürlich professionelle Software wie das freie Blender, oder teure ArcGis-Komplettlösungen. Aber der Einarbeitungsaufwand wäre groß.
Hier möchte ich mal Ideen und Tips für einfache und kostenlose 'Schnell-Lösungen' sammeln.
In Google Earth (der installierbaren App, nicht dem Webservice; und zwar in der PC-Version, die mobile Version ist stark verkrüppelt) kann man Ortsmarken auch in die Luft, über den Boden setzen, indem man ihre 'Eigenschaften' editiert und die Höhe relativ zum Grund setzt. Mann kann auch dasselbe auch mit einem Polygon machen, und die Grenzen 3D mit dem Boden verbinden lassen, d.h. man kann so eine Säule erstellen.
Das Schöne ist, daß man in diesem Earth-Browser dann alles in beliebigen Winkeln und Entfernungen ansehen kann. (Der Google Browser ist generell ein geniales Tool zur Erkundung von Gelände und Standorten, und zum Lernen von Geografie. Man sollte den unbedingt in Schulen einsetzen.)
Ich denke, mit der Technik kann man mindestens Kronenräume simulieren; wenn man 2 Polygone anlegt, eins für den Stamm, eins für die Krone, auch 'Bäume' darstellen.
Hier mal ein Beispiel zur Veranschaulichung.
Tuff:
Die Ausdehung der Krone ist bei beengten Verhältnissen (Häuser) oder in einem Bestand / Wald sicher ein wichtiger Parameter.
Aber viel wichtiger ist m.E. der 'wahrscheinliche' Wurzelraum. Wahrscheinlich deswegen, weil er irregulär ist (also nur sehr selten überhaupt kreisförmig) und man ihn nicht genau vorhersagen kann. Klar ist, daß frische gut belüftete Erdbereiche weitgehend erschlossen werden, tiefe Fundamente oder Kanäle hingegen Barrieren sind. Es sollte aber in vielen Fällen möglich sein, Schätzungen über den zu erwartenden Wasserverbauch (im Sommer) und die notwendige Nachlieferung aus Regen und Grundwasser zu machen, und vielleicht kann man dann eine maximale Baumhöhe und Kronenmasse (und ggf. Bestandesdichte) extrapolieren.
Bei vielen Stadtbäumen würde so eine Rechnung das Resultat erbringen, daß man die Krone in einem gewissen Alter aufasten und auslichten muss, um den Baum zu erhaltenl.
Tuff:
Nächstes Bild: Wurzelraum, Stamm, Kronenraum als 3 'schwebende' Polygone mit Verlängerung zum Grund.
Es wäre schön wenn man den unterirdischen Bereich darstellen könnte, etwa indem man das Polygon unter die Oberfläche verlegt (geht) und das Terrain 'durchscheinend' macht (geht nicht). Aber hier findet google-Earth anscheinend seine Grenzen.
Immerhin werden die Flächen der Polygone automatisch berechnet ....
Tuff:
Man muss verstehen, daß jede relativ brauchbare 3D-Software in den Bereich der professionellen CAD oder Movie-Animationen vordringt, und dort mit superteuren (im 4-5 stelligen Bereich) Softwareumgebungen konkurriert. Daher bleiben Newcomer-Projekte meist nicht lange kostenfrei - selbst wenn sie GPL lizensiert sind. Es ist auch verständlich, daß Entwickler für eine komplexe Software einen return-of-investment haben möchten.
Es gibt also, fürs Hobby und umsonst, nicht allzuviele Möglchkeiten. Gefunden habe ich bisher außer Blender nur diese:
ngplant
wings3d
Man kann fertige 3D-Modelle von Bäumen anscheinend auch kostenfrei herunterladen (als .3ds Dateien), und sie dann zB. in Blender benutzen:
https://free3d.com/3d-models/plants
Allerdings enthalten diese nicht den Wurzelraum, und es ist in solcher Standardsoftware wohl auch kein Mechanismus vorgesehen, diesen intelligent zu bestimmen und automatisch zu berechnen. (Das scheint auch bei der pflanzenspezifischen Software 'ngplant' nicht vorgesehen zu sein.) Man müsste das also selber 'programmieren', was mit manchen Umgebungen durchaus möglich ist.
peeess: Links repariert
Tuff:
Wie weit man mit professioneller Software kommen kann, zeigt dieses Modell eines Redwood-Waldes, welches mit einer Gaming Engine erzeugt wird. Natürlich kann man sich mit der Computermaus frei darin bewegen, und zB. auch nach oben in den Kronenraum schauen. Leider ist das trotzdem statisch in dem Sinne, daß der Wald auf einer begrenzten Anzahl einzelner Modelle beruht, die sich zwar in Variationen, aber dennoch wiederholen. Botanische Zusammenhänge werden vermutlich kaum berücksichtigt.
Für Menschen, die an dynamischen echten botanischen Merkmalen wie miteinander interagierende Kronen- und Wurzelräume interessiert sind, ist so etwas daher, egal wie schön es aussieht, eher nutzlos ...
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