Hallo Andre,
Man bekommt nach so einem Bruch keine einstämmige Krone mehr hin, außer man würde jahrelang weiter rumschnippeln. Von selber bildet sich ein Kandelaber, der wieder bruchgefährdet ist.
Man muss sich fragen, wo man den Baum hinführen will. Eine Kandelaberkrone die immer mal wieder ausbricht ist für einen KM zunächst mal kein direktes Problem, es sei denn er fällt zurück und wird überwachsen. Aber an dekorativer Stelle, etwa in einem Park, empfindet der Mensch das oft als nicht schön; hinzu kommt eventuell die Pflicht zur Verkehrssicherung.
Wenn der Baum nicht im dichten Bestand steht und genug Platz hat, kann man sich eine näher am Boden verzweigte, vielstämmige Form vorstellen, in der die einzelnen Stämme (sagen wir, 3 oder 4 Stück) sich einerseits gegenseitig gegen den Wind schützen, und bei Bruch einen einzelnen Stamm mit etwas Glück auch erstmal auffangen. (Experimentell könnte man Efeu dranpflanzen, welcher querverwachsend wie eine Seilsicherung wirken kann.)
Dazu müsste man den gebrochenen KM wahrscheinlich in so geringer Höhe absägen, daß unter der Verzweigung ein sehr starker Hauptstamm gebildet wird (idealerweise noch im Bereich der Wurzelanläufe, bezogen auf einen Altbaum) und bei Sturm der Angriffpunkt des Windes so weit darüber liegt, daß die einzelnen Stämmlinge noch frei genug schwingen können. Ich würde da mal bei maximal 5m ansetzen (wenn man an einen 100jährigen denkt) oder mindestens da, wo man zuerst ein paar geeignete Seitenäste findet, welches sich dann hochbiegen sollen. Neim KM sind die unteren Äste oft weit ausladend, da müsste man dann wohl massiv nachhelfen indem man zum Hochbiegen zB. Stangen druntersetzt und evtl. zu lange Äste kappt.
Das ist nur so eine Idee, basierend auf einem BM in Freiburg, der nach Bruch in etwa der Höhe verzweigte. Weil die Verzweigungen 'rund' sind (kein Steilzwiesel) scheinen sie sehr stabil zu sein.