Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Abgänge und Zerstörungen
Unser blauer Bergmammutbaum ist krank
Bakersfield:
Hallo Steffen!
Was könnte das denn für ein Wurzelpilz sein? Hallimasch und Wurzelschwamm sind doch in Wohngebieten nicht so präsent wie bei dir im bewaldeten Gebiet.
Wir werden es ja erfahren, sobald der Baum ausgegraben ist.
Viele Grüße,
Frank
Tuff:
Sandra,
Junge Bergmammutbäume sind noch relativ regenerationsfähig. Ich würde auch erstmal abwarten, was passiert, mindestens bis Ende Juni.
Es gibt zwei Möglichkeiten:
(1) Treibt von innen her an manchen Stellen wieder neue Triebe. Wenn es genug sind, kann der Baum überleben.
(2) Treibt am Stamm neu aus. Die alten Triebe sterben ab. Das sieht hässlich aus, aber auch hier gilt, wenn es genug Triebe sind, kann der Baum überleben.
In beiden Fällen muss man den Baum bei trockenheit jetzt gut wässern. Und zwar nicht direkt am Stammfuß, sondern in einem Bereich bis zu 2m drumherum; und nicht jeden Tag ein bißchen, sondern je nach Witterung alle 3 - 7 Tage richtig gründlich. Und zwar abends oder früh morgens (keine direkte Sonne) und bei der Gelegenheit das Grüne auch immer einsprühen.
Über die möglichen Ursachen wurde schon viel gesagt. Pilz ist unwahrscheinlich. Was aber auch ohne Wühlmäuse gut sein kann, ist eine falsche Behandlung der Wurzeln, d.h. falsches Wässern auf den Punkt am Stammfuß, so daß der Baum nie ein weitstreichendes Wurzelwerk ausbilden konnte (bei der Größe sollten die Wurzeln längst ein paar m außerhalb des Blumenbeetes angelangt sein, Faustregel sowas wie Baumhöhe x2) und dann bei der geringsten Trockenheit sofort verdurstet ist. Ein vitaler Baum in dieser Größe saugt mit seinen Feinwurzeln auch geringe Niederschläge auf einer Fläche von einigen dutzend Quadratmetern auf. Hat er aber nur einen dichten Wurzelkloß um den Stamm, ist er einer Dürre hoffnungslos ausgeliefert.
Plus möglicherweise Düngen oder düngerhaltige Blumenerde, ebenfalls nu im Blumenbeet, mit ungefähr demselben Effekt.
Ferner könnte es sein, daß der Baum bereits ab Baumschule (?) im topf massiv verdrehte Wurzeln hatte, was letztendlich ebenfalls eine zügige Wurzelentwicklung blockiert und damit densselben Effekt hat.
Also, ich würde sagen, gelassen abwarten und nicht traurig sein, wenns diesmal nicht klappt -- sondern einfach mit den gewonnenen Erfahrungen einen neuen Versuch starten. Aber eine gewisse Chance gibt es noch.
tuff-michael
(ps. Zeigen sich demnächst frische Triebe, könnte man erwägen, in sonnenstarken Zeiten den Baum mit einem Sonnenschutz gegen die direkte Mittagssonne zu versehen, damit er es wenigstens in diesem Jahr etwas leichter hat. Etwa ein leichtes Vlies auf einer Seite drüberwerfen oder eine lange Stange mit irgendwas dran davorstecken. Ne Fußballfan-Fahne vielleicht :)
Sandra:
Hallo Tuff und alle anderen,
es gab keinen neuen Austrieb und wir haben unseren Mammutbaum aufgegeben :'( :'(. Da er fast keine Wurzeln hatte, konnten wir ihn ohne zu Graben rausholen. Das die Wurzeln so verdreht aussehen und kaum vorhanden sind, ist mir völlig unerklärlich. Er wurde im Frühjahr 2012 direkt nach dem Kauf eingepflanzt. Verdrehte Wurzeln hatte er damals nicht. Seit dem bekam er fast ausschließlich im Sommer von uns zusätzlich zum Regen noch Wasser, wenn wir den Eindruck hatten, das es zu trocken wird. Sicher haben wir dann oft den Fuß und das gesamte Beet gewässert, aber auch oft einen Rasensprenger aufgestellt, der den gesamten Vorgarten im Sommer dann beregnet hat. An Dünger gab es nur einmal im Jahr etwas Koniferendünger für ihn. Die anderen Pflanzen im Beet wurden nie gedüngt und neue Blumenerde haben wir nicht aufgefüllt. Allerdings ist das Beet mit Rindenmulch bedeckt, welches ab und an aufgefüllt worden ist. Komisch ist auch, das an der rechten Seite von dem Beet auch fast alle Osterglocken und Tulpen bereits seit dem letzten Jahr weg sind.
Traurige Grüße
Sandra
Bakersfield:
Hallo Sandra,
die stark verdrehten Wurzeln erklären das Vertrocknen, Verkümmern tatsächlich. Ob es noch eine zweite, begleitende Ursache gab, kann man jedoch nicht ausschließen.
Und auch wenn es euch beim Einpflanzen nicht aufgefallen ist, die Wurzeln waren auch da schon verdreht. Denn nur durch den Topf bekommen sie diese Form. Es ist zwar viel Arbeit, aber man kann den Wurzelballen am besten vorher auflösen und die Hauptwurzelstränge möglichst natürlich ausbreiten.
Denn diese Hauptwurzeln nehmen schnell an Dicke zu. Und in eurem Fall haben sie dadurch fast das gesamte restliche Wurzelsystem abgewürgt.
Aber Kopf hoch. Diese wichtige Erkenntnis bedeutet, dass einem zweiten Baum nichts im Wege steht. Und wie ich bereits oben schrieb, beim zweiten Baum wird alles anders und besser... :)
Aufmunternde Grüße aus'm Westmünsterland,
FrankMerken
Tuff:
Hinweis: Zu Topfgrößen und zum rechtzeitigen Auspflanzen siehe hier.
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