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Autor Thema: Sempervirens und Taxodien in Orangerie/Straßburg u. Bot. Garten  (Gelesen 11118 mal)

Odysseus

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Viele Kinder und noch ein paar mehr in der Orangerie in Straßburg - und mittendrin im Sandhaufen ein schöner. wunderbar wachsender Sempervirens.

Hatte nichts zum Messen dabei, schätze ihn aber so auf 35-40 Jahre, 16-17m hoch, mit einem BHD von etwa 40-50cm. Vielleicht ist er irgendwo registriert.

Und wer mit der Orangerie fertig ist, geht noch 10 Minuten zum Botanischen Garten: Taxodium ascendens von 1881 und wohl genau so alte Taxodium distichum, BHD um einen Meter, mit putzig aufgereihten Amtemknien. Sehen jetzt schon schön aus, aber erst in ein paar Wochen ... und wer durchaus Lust hat auf ein kleines Tremblement du terre, kann das im Botanischen Garten selbst verursachen ...

Viele Grüße
Walter
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Mick Rodella

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Re: Sempervirens und Taxodien in Orangerie/Straßburg u. Bot. Garten
« Antwort #1 am: 23-September-2007, 20:16 »

Hallo Walter,

so macht das Spaß! Schöner Küstenmammut!
Der hohe Baum links davon (im Wald) ist aber auch nicht zu verachten. Was ist das für einer? Bist doch bestimmt hingelaufen, oder?  ;)

Erstaunlich v. a. das Alter der aufsteigenden SZ (habe noch nie von so einem alten Exemplar gehört).

Erdbeben?

Gruß
Micha
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Odysseus

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Re: Sempervirens und Taxodien in Orangerie/Straßburg u. Bot. Garten
« Antwort #2 am: 23-September-2007, 21:36 »

Hallo Micha,
ist mir unheimlich peinlich, aber ich weiß es nicht genau. War nicht direkt dort.

Ich bin an einem Eingang reingelaufen, hab links einen ganz schmalen, kurzastigen, verknorzelten, verschrammten (vielleicht vom Blitz mal getroffenen) mittelhohen Giganteum-Mammutbaum gesehen. Hat mir einfach nicht gefallen (hab an's Fotografieren gar nicht gedacht), und so hab ich ihn nicht weiter beachtet, weil ich rechts gleich um die Büsche den Sempervirens herausgucken sah.
Vielleicht ist er der hohe Baum vom Bild.

In der Orangerie gibt es wirklich wunderschöne Taxodien. Und eine junge T. ascendens (7-8m hoch). Hänge ich noch mal dran.

Die schönsten, hohen T. ascendens (auch ein paar T. distichum außen herum) stehen im Botanischen Garten.
Wir wollten eigentlich zuerst in den Bot. Garten, man hat uns aber von unserem Parkplatz aus in die Orangerie geschickt, und wir sind von da dann zum Bot. Garten getrabt.
So alte Sumpfzypressen hab ich auch noch nirgends gesehen, vor allem nicht die ascendens (haben seit Kurzem auch 'nen neuen Namen, hab ihn aber vergessen). Aber die sind toll. Ich fahre im Frühjahr mal wieder hin, vielleicht gibt's ein paar Samen.

Ganz herrliche alte Sumpfzypressen (distichum) stehen auch in "Planten un Blomen" in Hamburg. Und ein paar hohe, vielleicht 50Jährige, im Frankfurter Ostpark am See. Ach ja, und in Bensheim im Fürstenlager steht auch eine alte, ein wenig zerzauste.

Neben dem Pflanzenschauhaus im Bot. Garten, so ein bisschen hinten rein versteckt, haben die in Straßburg noch ein kleines Museum mit einem neuen und vielen alten Seismographen von der vorletzten Jahrhundertwende - und da konnten wir nicht nein sagen, als eine nette Führerin uns unbedingt alles erklären wollte. ...

Und eine kleine Albizia hat auch noch ein paar Herbstblüten in den Himmel gestreckt.

Viele Grüße
Walter
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Mick Rodella

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Re: Sempervirens und Taxodien in Orangerie/Straßburg u. Bot. Garten
« Antwort #3 am: 23-September-2007, 21:52 »

Helmut,

kennst Du die hier schon? Könnte eine der ältesten SZ im Land sein!

http://www.mbreg.de/forum/index.php?topic=910.0

Die "aufsteigende" nennt man auch Taxodium distichum imbricatum 'Nutans' oder Taxodium ascendens 'Nutans'. Im BoGa Düsseldorf war hierbei die Rede von einer "Sand-Sumpfzypresse". Wie auch immer, schöner Baum.

Klasse: das Bild der fragilen Albizia!

vG
Micha
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Odysseus

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Re: Sempervirens und Taxodien in Orangerie/Straßburg u. Bot. Garten
« Antwort #4 am: 23-September-2007, 22:24 »

Hi Micha,
ja, hab dein Bild schon mal gesehen. Spitzenklasse.

Hab gerade mal bei der deutschen und englischen Wikipedia geguckt: Okay, für mich bleibt sie eine eigene Art "imbricarium" von mir aus oder "ascendens".

Was mich immer ärgert bei vielen Beschreibungen, sind die Höhenangaben. 'Wird in der Heimat so und so hoch, aber in Europa nur so und so viele Meter'. Was für ein Quatsch. LOL. Die sollen bei uns erst mal wachsen - ein paar hundert Jahre, und dann werden wir weitersehen...

Grüße
Walter
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Bernhard

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Re: Sempervirens und Taxodien in Orangerie/Straßburg u. Bot. Garten
« Antwort #5 am: 23-September-2007, 22:31 »

Walter, da stimme ich Dir voll zu!!

Ich habe schon oft gelesen, daß Mammutbäume in Deutschland nur max. 50 Meter erreichen.

Was für ein Quatsch!!

Sie gibt es doch erst seit einigen Jahrzehnten bei uns, und man kann doch nicht behaupten, daß sie die Endgröße

schon erreicht hätten, oder?
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xandru

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KM im botanischen Garten in Strasbourg (Bas-Rhin)
« Antwort #6 am: 30-Januar-2012, 21:25 »

Liebe Freunde der seltenen Roten,

Ein KM steht im botanischen Garten der Uni Straßburg.

Die StreetView zeigt das Spitzchen und ein falsch positioniertes Bild in Panoramio bestätigt Standort und Spezies.

Eibenblättrige Grüße,
Wolfgang

PS: Der Baum bekommt die EU-ID 3194.
« Letzte Änderung: 31-Januar-2012, 09:52 von xandru »
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de tinen

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Re: KM im botanischen Garten in Strasbourg (Bas-Rhin)
« Antwort #7 am: 30-Januar-2012, 21:50 »

Hey Wolf,

hab ich dir schon gesagt, dass du ein genialer Jäger bist? Und dazu noch ein fantastischer Lehrer?

 :-* Tina
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TaunusBonsai

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Re: KM im botanischen Garten in Strasbourg (Bas-Rhin)
« Antwort #8 am: 31-Januar-2012, 07:14 »

Moin Gemeinde,

die weiteren Mails habe ich gerade gelöscht, schließlich lesen hier auch Kinder mit ...  :o

zensorischer Gruß aus'm Taunus vom Ralf







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xandru

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Hallo,

Am Dienstag habe ich in Strasbourg sowohl die Orangerie als auch den Botanischen Garten durchforstet. Immerhin war der Spielplatz-KM mit der EU-ID 576 einer der ganz wenigen Einträge für das Elsass, die noch nicht auf den GPS-Punkt gebracht waren.

Das haben sie gemein mit den hier erwähnten, aber nicht weiter gemeldeten BM und KM im Botanischen Garten – doch dazu später.

Die Bilder zeigen den KM am Spielplatz, der sich in der Nähe des Europarats am südlichen Rand des Parks befindet. Die Höhe schätze ich auf 14 Meter und den BHD habe ich mit 0,69 Metern gemessen.

Vor dem Schlösschen steht eine recht große Albizie, die in voller Blüte stand. Weiter nach Osten habe ich weit und breit keine weiteren Mammutbäume mehr gesehen. Am Ende des Parks sind zwei Seen mit künstlichen Felsen dazwischen; an beiden stehen recht ansehnliche Sumpfzypressen.

Neben dem See am südöstlichen Ende steht ein Pavillon mit Säulen und erst dort wurde ich wieder fündig. Doch das kommt nicht mehr heute.

PS: Neben dem KM ist eine Tafel eingelassen, der zu Folge der Baum 1989 anlässlich 200 Jahren Erklärung der Menschenrecht gepflanzt wurde.

Erklärende Grüße,
Wolfgang
« Letzte Änderung: 27-Juli-2012, 23:25 von xandru »
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xandru

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Hallo,

Also: Ganz am südöstlichen Ende der Hauptachse steht im Gebüsch ein schlanker Bergmammutbaum von gut 20 Metern Höhe. Sein Charakter ist der eines spargelartigen Wald-BMs; offenbar war er immer von anderen Pflanzen bedrängt. Der Baum könnte durchaus aus dem 19. Jahrhundert stammen, ist aber von der Dicke und von der Höhe her völlig unspektakulär.

Auf den Bildern ist die Spezies dieser EU-ID 4055 vielleicht nicht ganz eindeutig zu erkennen, aber ich habe den Stamm gesehen. Dieser macht nun wirklich den Eindruck eines recht ausgetrockneten älteren BM: dünne Borke, faserig, schwarze Streifen, stark abgenutzt. Immerhin gehört Straßburg mit 630 mm Jahresniederschlag zu den trockensten Gebieten Frankreichs.

Wie so oft in der Rheinebene scheint also – trotz der benachbarten Seen – die Wasserversorgung über das Grundwasser nicht zu funktionieren; das hatten wir auch in Landau. Möglicherweise schafft der Untergrund (Sand oder Löss?) kapillarmäßig die paar Meter Höhenunterschied nicht.

Trockene Grüße,
Wolfgang
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xandru

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Hallo,

Wenige Meter nördlich des Spargels stehen zwei junge BMs. Sie bekommen die Namen EU-ID 4056 und EU-ID 4057. Mehr habe ich im Jardin de l’Orangerie nicht gefunden; danach habe ich mich in sommerlicher Hitze zum Botanischen Garten begeben, der leider erst um 14 Uhr öffnet.

Begebende Grüße,
Wolfgang
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xandru

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Hallo Walter,

hab links einen ganz schmalen, kurzastigen, verknorzelten, verschrammten (vielleicht vom Blitz mal getroffenen) mittelhohen Giganteum-Mammutbaum gesehen

Diesen Baum hatte Lutz bereits als 18xx-er mit der EU-ID 516 gemeldet. Vor zwei Jahren hatten wir ihn von sequoias.eu eine Dublette übernommen (Jardin Botanique / Jardin de l’Observatoire). Das Doppel haben dann dieses Jahr wiederum die Franzosen von uns übernommen.

Bei uns ist die Doppelung inzwischen bereinigt. Das Bild rechts zeigt den Baum von außerhalb des Gartens; das erste angehängte Bild zeigt den Aufbau der Krone ebenfalls aus der Rue Goethe. Er hat ganz klar den Habitus eines Wald-BMs, sogar „mit Löckchen“. Möglicherweise teilte er von Anfang an das Los vieler Arboretumsbäume, dass die Exponate viel zu dicht gepflanzt wurden.

Das zweite Bild zeigt ihn von Süden. Das dritte Bild zeigt den Stamm von Osten her; im Rücken des Fotografen befindet sich das Observatorium. Auch dieser Stamm macht einen vertrockneten Eindruck, mit einer untypisch dünnen Borke. Um den Baum zu schonen, ist die Baumscheibe abgesperrt, daher konnte ich ihn nicht messen.

Laut Homepage des Gartens haben sie 2 BMs; leider sind die Standorte nicht verzeichnet. Dieser hier sollte wohl der von 1881 sein, dessen Herkunft (P=Pflanze oder S=Samen?; Samen aus C=Kultur oder Samen vom W=Naturstandort) nicht bekannt ist. Das andere Exemplar wurde von einem Straßburger Bürger als Pflanze aus dem US-Naturstandort mitgebracht; wenn ich es nicht gesehen habe, dürfte es nicht besonders groß sein.

   
« Letzte Änderung: 29-Juli-2012, 13:26 von xandru »
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xandru

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Was die Küstenmammutbäume angeht, spricht Walter von 1 Exemplar. Ich habe vor Ort 2 Stück gesehen; ein KM mit etwa 0,86 Metern Durchmesser steht nahe des Eingangs im Westen des Geländes und einer mit 0,54 Metern Durchmesser steht neben dem Observatorium. Letzterer war gut zu messen; beim ersteren war das Stamm nicht rund herum zugänglich, so dass ich den Umfang aus Teilstücken zusammensetzen musste.

Allerdings erwähnt die Website des Botanischen Gartens 3 Exemplare:
  • 1 als P=Pflanze bekommen, unbekannter Herkunft, von 1995,
  • 1 aus S=Samen gezogen, aus dem Davis Arboretum, University of California, vom W=Samen vom Naturstandort [???], von 1986, und
  • 1 Exemplar ohne weitere Angaben.
Gut: Samen aus einem Arboretum sind keine Samen vom Wildvorkommen, selbst wenn das Arboretum sich ebenfalls in Kalifornien befindet.

Dennoch helfen mir diese Angaben leider nicht weiter, wenn es um die Bestimmung geht, welches Exemplar der beiden von mir dokumentierten KMs aus welchem Jahr stammt.

Anders ist es bei den beiden Metasequoien, die ich gesehen habe. Auch die Website führt zwei auf, davon eine aus dem Jahre 1955, die andere ohne Jahr. Hier kann ich wohl ohne zu zögern das stattlichere Exemplar mit seinen gemessenen 1,03 Metern Durchmesser als dasjenige von 1955 ansprechen. Auch hier folgen noch Bilder.

Vorgreifende Grüße,
Wolfgang

PS: Im übrigen hatte der junge Mann bei der Goldlärche mir berichtet, dass sie jüngst alle Bäume auf dem gesamten historischen Universitätsgelände vermessen haben, also bis zum Palais de l’Empereur an der Place de la République. Doch auch diese Werte habe ich auf der Homepage vergeblich gesucht.
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xandru

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Re: Sempervirens und Taxodien in Orangerie/Straßburg u. Bot. Garten
« Antwort #14 am: 01-August-2012, 00:02 »

Hallo,

Ich habe ja schon verraten, dass im Botanischen Garten mehr als nur ein KM steht. Den ersten habe ich am Januar online gefunden; er hat die EU-ID 3194. Mit dem genauen Standort hatte ich mich um ein paar Meter vertan, aber die Spezies kann ich nun endlich durch meinen Besuch bestätigen.

Das erste Bild zeigt den Baum von Westen, von außerhalb des Gartens. Das Ziegelgebäude ist das Seismologische Museum.

Das zweite Bild zeigt ihn von Osten, aus dem Inneren des Gartens.

Und das dritte Bild ähnelt dem Foto in Panoramio. Das flache, zwölfeckige Gebäude links ist übrigens das beheizte Gewächshaus für die Victoria-Seerose. Die Uni wurde bekanntlich 1871 neu gegründet, weil die Elite nach der Annexion für Frankreich optierte. Größere historische Gewächshäuser aus dieser Zeit fielen in den 1950-er Jahren einem Gewitter zum Opfer; die Fläche wurde nach einer Zeit der Brache schließlich dem Zeitgeist entsprechend mit einem Beton-Neubau gefüllt. Das soll erst mal genügen.

Genügsame Grüße,
Wolfgang
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