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[gamberle]

Hallo,
dies ist mein erster Beitrag, deswegen stelle ich mich zuerst mal vor:
Ich bin 45 Jahre alt und wohne in Geislingen an der Steige am Rande der Schwäbischen Alb. Vor ca. eineinhalb Jahren habe ich meine Faszinatination für die Mammuts und kurz darauf auch dieses Forum und das Register entdeckt.
Hintergrund: In der Nähe von Ellwangen im Ostablkreis besitze ich ein Erbstück von meinen Großeltern, ein ca. 300 Jahre altes Haus, das ich vor einigen Jahren restauriert und dann vermietet habe. Es steht auf den Resten einer Burg aus dem 11. Jahrhundert. Der ca. 1000 Jahre alte Wallgraben, der das Gelände auf ca. 60 ar umgibt ist noch weitgehend erhalten und wurde in den letzten ca 150 Jahren als Streuobstwiese und Viehweide genutzt. Eine Verpachtung als Weide ist nicht mehr gefragt, die alten Obstbäume waren weitgehend morsch, deshalb habe ich mich dazu entschlossen diese zu fällen und das Gelände als "Schloßpark" anzulegen. Es wird von mir seither 3 mal im Jahr abgemäht (mein persönliches Fitness-Studio) und mit verschiedensten Nadel-und Laubbäumen neu bepflanzt. Auf der Suche nach Pflanz-Ideen bin unter anderem auch auf Mammutbäume gestoßen und diese (dank dieses Forums und des Registers) faszinieren mich seither mehr und mehr.
Neben der Anpflanzung von bisher 3 BM's und 1 UM in meinem "Schloßpark" habe ich (mit durchaus einigem Erfolg) damit begonnen, BM's auszusähen und großzuziehen und außerdem automatisch mein Auge für bestehende und oftmals noch nicht gemeldetete BM's in meiner Umgebung "geschärft". Einen habe ich im Register bereits erfasst, einige weitere werden folgen, sobald ich Zeit dazu finde.

Auf den hier Vorzustellenden (wahrscheinlich eine Datenergänzung) bin ich eigentlich durch diesen Zeitungsartikel aufmerksam geworden: http://www.swp.de/goeppingen/lokales/voralb/Ein-paar-Schwaechen-wie-Pilz-und-so;art5775,1355251.  Ich habe heute eine kleine Motorradtour zu diesem Baum unternommen um ihn zu fotographieren und im Register zu erfassen. Nun habe ich aber festgestellt, dass er wohl bereits vor einigen Jahren als ID 1597 erfasst wurde, allerdings ohne Bild und GPS-Daten. Als Neuling weiss ich nun nicht, ob und wie ich das Regeister hierzu ergänzen kann. (Bilder habe ich - siehe Anhang, die gps Daten wären:  48.639548 / 9,613144)

Auf mich als relativem Neuling in Sachen Mammutbäume macht der Baum einen schwerkranken Eindruck. Ich habe versucht, dies auf den angehängten Fotos zu dokumentieren. Das aufziehende Gewitter am frühen Abend hatte zweierlei Wirkung:

1. Fotos von der "gesunden" Seite waren photofrafisch schwierig.
2. die "Dramatik" um die Situation dieses Baumes wurde eindrucksvoll "untermalt". Schwere Wolken zogen auf, der Himmel weinte sogar große Tropfen, als ich den Baum auf meinen 2 Rädern (ohne Regenschutz...) wieder verließ.

Was meinen die Experten:  Kann man den schönen alten Baum noch retten?
Ist es tatsächlich ID 1597 ?   In der Straße gibt es keinen weiteren BM. Vielleicht kann sich der "Ersterfasser" Iiluz, der die ID einst anlegen ließ, noch erinnern.

Gruss
Andi

[xandru]

Hallo Andi,

Erst mal herzlich willkommen hier im Forum. Sicherlich gibt es im Bereich zwischen oberem und unterem Filstal noch einige ungemeldete Mammutbäume. Offenbar sind dort einfach zu wenige Mammutbaumfreunde unterwegs. Aber jetzt düst du ja da herum

Für Nachträge im Deutschland-Register gibt es einen eigenen Thread, der von der Startseite über „Register“ und „Eintrag ergänzen – Nachtrag“ zugänglich ist. Schau einfach, wie es die anderen machen. Ich gehe einfach davon aus, dass es sich um den gleichen Baum handelt. Eine Anleitung zum Hochladen eines Bildes ins Wiki haben wir auch.

So als Laie würde ich sagen, der Baum ist so gut wie tot. Aber bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt. Möglicherweise haben Baumaßnahmen das Wurzelwerk auf der braunen Seite geschädigt?

Von deinem privaten Schlosspark wirst du uns vielleicht später berichten

Erwartungsvolle Grüße,
Wolfgang

[TaunusBonsai]

Moin Andi,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier um Kreise der bekennenden Sequoianoiker! 
Deinen Schilderungen habe ich entnommen, dass es dich schon ganz schön heftig erwischt hat, eine Heilung davon ist bisher in den Chroniken dieses Forums noch nie vorgekommen 

Auch ich möchte dem vorgestellten Baum wenig Überlebenschancen einräumen, das Gesamtbild spricht für einen Trockenschaden, ggf. in Kombination mit einem Pilzbefall. Schade ...


willkommender Gruß aus'm Taunus vom Ralf

Pee Ess: Auf den Schloßpark bin ich auch gespannt

[gamberle]

Für Nachträge im Deutschland-Register gibt es einen eigenen Thread, der von der Startseite über „Register“ und „Eintrag ergänzen – Nachtrag“ zugänglich ist.

OK, hab ich "erledigt".

Von deinem privaten Schlosspark wirst du uns vielleicht später berichten

Ja sicher, ich stell' das mal in "private Gärten" vor. Experten-Tipps und Ideen sind da natürlich willkommen.
Die drei im letzten Jahr gepflanzten BM's und der UM sind natürlich noch nicht vorstellungsreif. Weiß ja jeder, wie so ein 3-4 jähriger Setzling aussieht. Immerhin haben Sie aber Ihren ersten Winter (mit minus 20° - Härtetest) leicht geschützt gut überstanden.

Gruss

Andi

[Sischuwa]

Hallole Andi...
...au von mir a Servusle hier im blauen Forum...

....die Geislinger "Ecke"....eine sehr schöne Ecke dort....nicht viel gemeldet...aber wer woeß. dees kommd jo noooh....
Das Bild mit dem kranken BM ist echt der Waaahnsinn....diese Stimmung, toll...
....hätte sich mit dem Spätfrühlingshaften, frischgrünen Neuaustrieb sicherlich noch besser gemacht....

[gamberle]

Hallo,
gestern war ich seit 2 Jahren wieder einmal bei ID 1597, , dem Anlass meines ersten Postings im Forum.

Ein spannender Fall: der Baum (gut 50 Jahre alt) scheint sowohl an einem heftigen Pilzbefall als auch -baulich bedingt- an Wassermangel zu leiden.
Ich habe folgende guten Nachrichten: er lebt noch! und man kümmert sich nach wie vor um ihn.
Die befallenen, verdorrten Äste wurden weitestgehend entfernt, ein Passant erzählte mir, dass er regelmäßig vom Bauhof der Gemeinde Bad Boll gewässert wird.

Von Westen her betrachtet erscheint er schwerstens bis zur Spitze geschädigt. Bild 1 zeigt in etwa die selbe Perspektive vom Post#1 von vor fast exakt 2 Jahren. Einzig ein unterer, gesunder Ast blieb ihm auf dieser Seite erhalten.

Von Osten betrachtet (Bild 2) sieht der Baum so hoffnungslos nicht aus. Diesmal sind mir halbwegs brauchbare Bilder im abendlichen Gegenlicht gelungen. Die Spitze lebt noch!

Die bauliche Situation ist auf Googlemaps recht gut ersichtlich: von Asphalt eingeengt ist er zwar, aber die rötlichbraun schimmernden Gehsteige und Wege sind nur gepflastert, lassen also Regenwasser durch und vermindern eine Verdunstung der Bodenfeuchtigkeit. Als Laie würde ich der besorgten Gemeinde vorschlagen, dass man die junge Linde, die zwischen dem Baum und dem Asphalt der "Unteren Breite" steht, opfert und entfernt. Sie macht dem BM unnötig Wasser und Nährstoffe streitig.

Werde weiter berichten, falls dieser Fall interessant erscheint.

Gruss
andi

[gamberle]

 hier noch 2 Bilder (Gegenlicht abends, schwierig) von der "gesunden Seite":

[gamberle]

Bild 1:  der Stamm: nach Osten bildet er einen kräftigen Ausläufer. Lechzt er hier nach dem letzten verfügbaren Wasser?
Bild 2:  links vom Stamm der einzig gesunde Ast Richtigung Westen. Rechts vom Stamm: die "blöde" Linde.

[Bakersfield]

Hallo Andi,

ich glaube nicht, dass der Baum vom kompletten Absterben bedroht ist. Aber die Ostseite wird u.U. nie wieder grün werden. Zumindest hätte ich gehofft, dass er inzwischen direkt von den Ästen und vom Stamm austreiben würde. Nur davon ist ja noch keine Spur...

Dann vielleicht nächstes Jahr...    

Aber du könntest auch Recht damit haben, dass er auf der betroffenen Seite erst einmal dem Wurzelwachstum Priorität gibt und erst dann austreibt, wenn er wieder mehr Wasser ziehen kann.

Das nächste Update wird's zeigen.

Viele Grüße aus'm WML,
Fran

[gamberle]

Hallo,

das Schicksal dieses Baums habe ich in den letzten etwa 4 Jahren etwas genauer verfolgt und hier teilweise geschildert.
Heute wird er gefällt, wie ich gerade diesem Zeitungsartikel entnehme.

Der Standort war sicherlich nicht zukunftsträchtig. Straßen und Gebäude um ihn herum entstanden nach seiner Pflanzung. Vor 50 Jahren waren dort noch Obstbaumwiesen. Der BM war ein Überbleibsel.
Trotzdem irgendwie schade. Ich hätte gern noch etwas beobachtet wie er sich dort eventuell doch noch erholt hätte. An seiner "gesunden Seite" waren letztes Jahr durchaus noch kräftige Neuaustreibe zu erkennen und die Spitze schien intakt. In dieser hinsicht muss ich dem im Artikel zitierten Förster widersprechen.
Aber, auch wenn er sich erholt hätte, auf Ü100 hätte er es an diesem Standort ohnehin nicht gebracht.

Gruss
Andi

[Bakersfield]

Hallo Andi,

ich stoße erst jetzt auf den Abgesang dieses besonderen Baumes...

Wahrscheinlich hätte er sich noch etwas erholen können, aber er wäre für jede weitere Störung überproportional anfällig geblieben und somit kaum viele Jahrzehnte älter geworden. Da stimme ich dir zu.

Übrigens sieht mir das auf dem Zeitungsfoto verdächtig nach einer alten Blitzrinne aus. Es könnte ihn also so ca. in den 90er Jahren schon einmal ordentlich erwischt haben, womit er dem extremen "Russenhoch" aus dem Februar 2012 wenig(er) entgegenzusetzen hatte.

Immer wieder schade, wenn man sieht, wie ein stolzer Baum erst auf freiem Land zu wachsen beginnt, dann vom unersättlichen Platzbedarf des Menschen eingeholt wird und erst dann zu siechen beginnt bis die Säge der letzte Ausweg zu sein scheint.

Ernüchterte Grüße,
Frank

[gamberle]

Hallo,

wenn schon einer diesen Thread nochmals hochzieht und Anteil nimmt, dann will ich diesen rührseligen Zeitungsartikel von letzter Woche doch nicht vorenthalten. Er erzählt aus der Perspektive eines 81-Jahre alten Mannes, der den Baum, dessen Stumpf offenbar 69 Jahresringe aufweist, von klein auf "kannte".

Für die Gemeindebewohner, also die "Boller" hatte dieser Baum, der sogar dem Kirchturm optisch den Rang ablief, durchaus eine Bedeutung. Fast rührend, wie sie sich um ihn gesorgt und gekümmert haben und ihm nun nachtrauern. 

Bad Boll, inmitten des politisch (einst) "tiefschwarzen" Albvorlands hatte schon immer eine etwas andere ökologische Ausrichtung.  Dennoch waren die dort erzielten, satten 42% für die "Kretschmänner und -frauen (oder auch KretschmännerInnen?) bei der Landtagswahl vor einer Woche eine beachtliche Marke.

Gruss
Andi