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Mein kleiner BM macht was ER will, und nicht ...

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Bischi:
Ja, eine schrecklich nette Familie....     :D

Tuff:
Ich hab den Absatz bei Hartesveldt gefunden [1]:

"The Gardener's Chronicle (London) (Anon. 1859) reported a 4.5-ft specimen of Wellingtonia bearing cones, and Muggleton (1859) records a cone on a 36-inch specimen. Numerous other reports of cones borne at an early age came from throughout northern Europe in the following decade.

Den Rekord für Zapfenbildung hält ein 11 Monate altes und etwa 40cm großes Bäumchen aus dem Argonne National Laboratory in Illinois. Es war aber unter 'Laborbedingungen' über die gesamte Lebenszeit 16 Stunden Sonnenlicht ausgesetzt gewesen, bei ständig gleichbleibender Temperatur. Der Terminaltrieb setzte einen Zapfen an und hörte gleichzeitig auf weiter zu wachsen. Ein Seitenast bog sich empor und übernahm die Führung. Der ehemalige Zentraltrieb mit dem Zapfen wurde zu einem Seitentrieb.

Harvey schreibt weiterhin daß solche 'Zentraltrieb-Zapfen' in der Nautur nicht ungewöhnlich sind, wenn auch normalerweise bei etwas älteren, etwa 8-10 Jahre alten Bäumchen (unter 3m groß). Der Trieb wird dabei später von der Zapfenspitze an fortgesetzt.

Dazu dieses Bild hier:


Daß das Phänomen auch in der Natur häufiger vorkommt finde ich faszinierend, denn dann muß es eine Bedeutng haben. Das heißt nicht daß das Phänomen an sich einen evolutionären Vorteil mit sich bringt; vielmehr, daß die Ursachen die dahinterliegen solche seltenen und harmlosen Nebenwirkungen haben können. Was das für Ursachen sind und wofür sie gut sind, daß ist die spannende Frage.

Hartesveldt diskutiert weiterhin noch ob die Samen solcher 'Kindergartenzapfen' fertil sein können. Dabei ist es wichtig zu wissen daß weibliche Blüten sich in sehr jungen Jahren schon entwickeln können, noch lange bevor an derselben Pflanze männliche Blüten erscheinen. Ohne Bestäubung werden die Samen dann natürlich taub sein. Bei etwa 10jährigen Bäumen wurden aber schon normal fertile Samen gefunden.

[1]  Hartesveldt et al "The Giant Sequoia of the Sierra Nevada". Chapter 5 Unterkapitel "Beginning age of cone production".
http://www.nps.gov/history/history/online_books/science/hartesveldt/chap5.htm

Jochen, vielen Dank für diese faszinierende Mitteilung und die gute Fotodokumentation !
Es wäre hilfreich noch einmal zu erwähnen wie alt das Bäumchen genau war als der Zapfen erschien, und woher das Saatgut stammte (soweit Du es weißt). Es war doch kein Steckling oder ?

Und ... Danke auch an die fußballspielenden Kinder :) Wozu so ein bissl Zerstörung doch gut sein kann !

JNieder:
Tuff, das hast Du sehr gut recherchiert und passt auch.

Zu Deinen Fragen:

Glaube nicht, dass es ein Steckling war.
Herkunft des Saatgutes:
Keine Ahnung, höchstwahrscheinlich aber aus Holland.

Hatte seinerzeit 2 Bäumchen in einem deutschen Pflanzencenter gekauft,
eins für mich und eins zum verschenken.

Als ich es im März 2005 kaufte,
sah es so aus, also geschätzt ca. 2-2,5 Jahre alt:
http://www.mbreg.de/4images/details.php?image_id=1457

Die "Köpfung" war Mitte Mai 2006.
Den ersten Zapfen habe ich etwa Mai-Juni 2007 entdeckt.

Von wegen fussballspielende Kinder !
Astscherenspielende Kinder. >:(
Die kleine Geschichte ist hier zu lesen:
http://www.mbreg.de/4images/details.php?image_id=2202
Hatte allerdings in dieser Beschreibung irrtümlich die Höhe mit ca. 1m
falsch angegeben. Konnte das leider nicht ändern.


--- Zitat von: Tuff am 16-Juni-2008, 16:07 --- :) Wozu so ein bissl Zerstörung doch gut sein kann !

--- Ende Zitat ---

Na ja, so kann man es auch sehen. ;)



JNieder:
So sehen die beiden "Panik"-Zapfen heute aus.

Rund um die Zapfen herum haben sich neue Triebe gebildet.
Aus dem einen heraus sogar direkt 3.

Nach dem damaligen "Einschnitt" ist nun unten eine verzweigte Situation eingetreten.

Z.Zt. kann man beim bestehenden Habitus nicht von einer Baumschönheit sprechen.
Aber, ich lasse ihn in Ruhe sich weiterentwickeln.

Gelassener Gruss
Jochen

 

jens:
Hallo Jochen,

das sieht ja nicht gut aus.....

Du bist wirklich gelassen...oder ich sehe es manchmal zu verbissen....

ICH würde den Baum "roden"....ich glaube nicht, dass dieser wieder in einer normalen Form und zu gewünschter Schönheit wächst (wobei Schönheit immer im Auge des Betrachters liegt).

Ich hatte auch schon andere Pflanzen, die ich "unter Schmerzen" irgendwann  doch wieder entfernt habe, da diese sich trotz bester Pflege nicht entwicklen wollten..

Mach es kurz und schmerzlos....und setze einen anderen Baum....(aber vorher die Gegebenheiten prüfen, vielleicht liegt ja irgendwas in der Luft oder im Boden.....)

Aufrichtende Grüsse,
Jens

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